EIN großes Thema beherrscht in Laa immer noch die öffentliche Diskussion, und zwar zu Recht: Warum gibt es auf dem Stadtplatz, dem Herzstück unserer Stadt, keinen Nahversorger mehr? Warum ist der Sparmarkt ins „zweite Zentrum“ in Bahnhofsnähe abgewandert?
Die Gründe dafür sind politische Fehlentscheidungen der regierenden Bürgermeisterin: 2014 gab es erste Ideen und 2016 wurde durch Umwidmung eines Grundstücks in Bahnhofsnähe ein 2. Zentrum, damals noch „Smart City“ genannt, mit einem Nahversorger ermöglicht. (Für das Hotel, das Lokal und die neue Siedlung Nähe Bahnhof hätte man diese Umwidmung nicht gebraucht.) ProLAA war und ist die einzige Fraktion, die sich immer klar gegen ein 2. Zentrum ausgesprochen und vor den Gefahren für den Laaer Stadtplatz gewarnt hatte: weniger Frequenz, keine Einkaufsmöglichkeit für Bürger:innen in einem großem Stadtteil im Herzen von Laa, Schaden für Geschäfte und Betriebe auf dem Stadtplatz. Auch die Wirtschaftskammer hatte aus genau diesen Gründen eine negative Stellungnahme zur Gründung einer weiteren Zentrumszone abgegeben. Ohne Erfolg.
Zunächst wurden noch Garantien abgegeben, auch von der Bürgermeisterin, dass der Spar-Markt bleibt. Ende 2021 wurde die Schließung bekannt und auch eine Unterschriftenaktion von Laaer Bürger:innen konnte das Ende des Nahversorgers nicht verhindern. Zehn Jahre ist Frau Ribisch Bürgermeisterin von Laa. Zehn Jahre nach ihrem Amtsantritt und nach dem Beschluss eines 2. Zentrums sind genau die von proLAA vorausgesagten negativen Folgen nicht zu übersehen: Wer den Stadtplatz besucht, vermisst zunehmend Geschäfte und findet stattdessen Liegestühle, Hängematten und bunt zusammengewürfelte Beton- und Plastik-Sitzgelegenheiten vor. So sehr sich die Laaer Betriebe auch bemühen, Menschen ins Zentrum zu locken - die Gastronomie, das Ärztezentrum und die neue Apotheke, Optiker und Uhren-Fachbetrieb, die Bekleidungsgeschäfte, die Buchhandlung, die Drogeriemärkte, der Bauern- und Weltladen, das Schuhgeschäft, das Kosmetikstudio, der Fetter-Markt: Unter der fehlenden Einkaufsmöglichkeit für die Waren des täglichen Bedarfs leiden alle. Denn wenn die Menschen ohnehin mit dem Auto an den Stadtrand fahren müssen, um sich mit Lebensmitteln einzudecken, kommen sie seltener direkt auf den Stadtplatz.
Auch wenn dem Vernehmen nach nun ein China-Nudel-Geschäft die ehemaligen Spar-Räumlichkeiten mieten und auch Lebensmittel anbieten wird: Die zukünftige Stadtregierung muss alle Hebel in Bewegung setzen, um die jetzigen Betriebe am Stadtplatz zu unterstützen und attraktiv zu werden für neue Firmen, die sich ansiedeln, auch für einen Nahversorger. Das Team von proLAA hat viel Wirtschaftserfahrung und steht bereit.
Und hier alle alten Berichte zum Nachlesen, sozusagen als Chronologie der traurigen Ereignisse rund um die Spar-Schließung…..
Oktober 2014 offener Brief an BürgermeisterIn:
siehe Brief in unserem Archiv
Juli 2016 Artikel:
Bürgermeisterin lässt im Gemeinderat eine Raumordnungsänderung für ein 2. Stadtzentrum zwischen Therme und Bahnhof beschließen: proLAA stimmt DAGEGEN (siehe Website vom 7. 7. 2016) und kritisiert die hohen Kosten (40.000 €) allein für die Planerstellung für das 2. Stadtzentrum, damals noch „Smartcity“ genannt. Schon damals hatte sich die NÖ Wirtschaftskammer GEGEN die Umwidmung ausgesprochen (Grund: Gefahr für das Zentrum!). Erneut forderte proLAA die Bürgermeisterin damals auf, den bestehenden Laaer Stadtplatz und die Laaer Handelsbetriebe zu stärken, statt ihnen durch ein 2. Zentrum die Existenzgrundlage zu entziehen. Die Änderung der Raumordnung wurde ohne Stimmen von proLAA beschlossen (Övspö).
Oktober 2019 Artikel:
Bürgermeisterin überrascht kurz vor der Gemeinderatswahl mit einem „Dringlichkeitsantrag OHNE Vorberatung“: Projektpräsentation MFZ durch Herrn Schütz. Herr Schütz versprach Millionen-Investitionen für Laa durch die Errichtung eines Multifunktionszentrums MFZ – und stellte vor der Abstimmung klar: Er werde nur in Laa investieren, wenn alle Parteien zustimmen. Die dadurch erzwungene grundsätzliche Zustimmung aller Parteien zur Planung eines Gesundheitszentrums führte im Jahr danach zu keinen konkreten nächsten Schritten, allerdings auch zur Erkenntnis von proLAA:
-) Das überhastet beschlossene Gesundheitszentrum war vor allem ein „Wahlzuckerl“ für die Gemeinderatswahl im Jänner 2020 (der Ärztemangel war damals besonders groß – Laa hatte 2 Kassenstellen verloren!)
-) Hier wird EIN Investor massiv gegenüber allen anderen bevorzugt.
-) Der so „dringende“ Beschluss wurde gar nicht umgesetzt: Es kam bis 30. 9. 2020 NICHT zur Gründung einer MFZ-Gmbh (mit Gemeindebeteiligung) und damit war der Beschluss vom Oktober 2019 nichtig.
Oktober 2020 Artikel:
Bürgermeisterin nennt das Projekt nun LaaPlus und lässt über die nächsten Projektschritte konkret abstimmen:
proLAA fordert den Erhalt des Nahversorgers auf dem Stadtplatz sowie ÄrztInnen IM Zentrum (=Stadtplatz) und stimmte als einzige Fraktion:
-) gegen Gratis-Grundstücke im Wert von 325.000 € für den Investor (durch „Einbringen“ in eine Gesellschaft zwischen Investor und Gemeinde). – Auf diesen Gratis-Grundstücken entstehen nach dem Beschluss von ÖVSPUlla gerade das Multifunktionszentrum und der Sparmarkt (!).
-) gegen den zu billigen Verkauf von 16.816m² Gemeindegrund um 75 € pro m2, auf dem nun die Errichtung von Wohnungen geplant ist – dem Vernehmen nach zu sehr hohen Preisen, die sich wohl nur ganz wenige leisten können.
-) gegen die nun auf Basis der Raumordnungsänderung 2016 mögliche konkrete Umwidmung der Grundstücke zur Zentrumszone. Sie wurde mit den Stimmen von ÖVSPUlla beschlossen (hier nachzulesen im Website-Beitrag vom 25. 10. 2020).
August 2021 Artikel:
Wir fordern: Der Spar-Markt auf dem Laaer Stadtplatz muss bleiben! Wer in Laa ein 2. Zentrum mit Supermarkt samt 100 Parkplätzen zulässt (LAAplus zwischen Therme und Bahnhof), versetzt dem einzigen Nahversorger auf dem Stadtplatz den Todesstoß und schadet damit allen Geschäftsleuten im Zentrum und damit uns allen. ProLAA - für eine Stadtentwicklung mit Weitblick und ohne sinnlose Bodenversiegelung!
siehe NÖN Artikel mit dem Versprechen von der Bürgermeisterin der Spar bleibt.
Dezember 2021 Artikel:
Nun ist es traurige Gewissheit und wir von proLAA sehen uns - in diesem Fall leider - bestätigt: Der Sparkonzern bestätigt auf NÖN-Anfrage (siehe Beitrag vom 29. 12. 2021), was proLAA bereits vor Monaten befürchtet hat: Die Filiale auf dem Stadtplatz wird ins neue 2. Zentrum von Laa - zwischen Therme und Bahnhof - abwandern. Damit verlieren die BürgerInnen von Laa den letzten Lebensmittelmarkt mit großem Sortiment auf dem Stadtplatz. Spar verlagert den Betrieb und schafft damit auch nicht, wie medial angekündigt, neue Arbeitsplätze. Schuld an dieser Entwicklung ist eindeutig die fehlende Weitsicht der Laaer Stadtpolitik in den letzten Jahren: Als das freie Feld zwischen Therme und Bahnhof 2016 zur Zentrumszone umgewidmet wurde, war proLAA die einzige Fraktion, die dagegen stimmte - aus guten Gründen: weil ein 2. Zentrum dem Laaer Stadtplatz und seinen Geschäften und Betrieben schadet. Aus diesem Grund gab auch die Wirtschaftskammer Niederösterreich damals eine negative Stellungnahme ab, weil sie die Gefahr für das bestehende Zentrum erkannte. Die Stadtgemeinde hatte in den Erläuterungen gemeint, die neue Zentrumszone würde "den Stadt- und Ortskern als zentralen Handels- und Dienstleistungsstandort stärken". Die Antwort der Wirtschaftskammer NÖ war damals (Mitte 2016) eindeutig: "Gemäß unseren Erfahrungen trägt die Ansiedlung von Handelsflächen außerhalb des Stadtkerns aber niemals zur Stärkung des Stadtzentrums bei." Das sagt uns allen wohl auch der Hausverstand. Fazit: Die nunmehrige Entwicklung war vorhersehbar! Die Bürgermeisterin wollte und will sich mit einem 2. Zentrum für Laa ein Denkmal setzen und setzt damit bewusst die Attraktivität des historischen Laaer Stadtplatzes aufs Spiel - zum Schaden der dort ansässigen Geschäfte und Betriebe. Eine Fehlentwicklung, an der auch SPÖ und ULLA mit schuld sind, nimmt ihren Lauf. Wenn sich die politisch Verantwortlichen nun bestürzt oder überrascht zeigen (und Versprechungen machen, die sie nicht halten können), ist das nur als scheinheilig zu bezeichnen. Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Traurig für Laa! Und es wird noch trauriger werden: Dem Vernehmen nach werden weitere Geschäftsleute angesprochen und überredet, ihren Betrieb bzw. ihr Geschäft ins 2. Zentrum (nun nicht mehr Smart-City, sondern Laaplus genannt) zu verlagern....
Jänner 2022 Artikel:
NÖN Bericht über Unterschriftenaktion und zitiert proLAA-Kritik an der Laaer Stadtentwicklung Artikel
Leider hat der Druck aus der Bevölkerung (Unterschriftenaktion für den Erhalt des Nahversorgers auf dem Laaer Stadtplatz) kein Umdenken von ÖVSPUlla bewirkt: Wir brauchen KEIN 2. Zentrum! ALLE Parteien müssten sich wie proLAA für einen Nahversorger und ÄrztInnen im Zentrum einsetzen, damit unsere schöne Stadt attraktiv bleibt.
Laa braucht mehr Transparenz. Laa braucht echte Demokratie. Laa braucht einen neuen Führungsstil.
Gemeinsam mit unserem starken Team freuen wir uns darauf, mit Engagement für Laa und die Katastralgemeinden arbeiten zu dürfen.
Machen wir Laa gemeinsam zukunftsfit!
Mit besten Grüßen